Donnerstag, 31. Januar 2008

Geschichte Bulgariens

VII Jahrhundert Zu den Turkvölkern gehörige Bulgarenstämme erobern das Gebiet südlich der Donau

855 Die beiden Slawenapostel Kyrill und Method schaffen das slawische Alphabet und führen die slawische Sprache in die kirchliche Liturgie ein

864 Boris I. nimmt das Christentum an

1018-1185 Bulgarien unter byzantinischer Herrschaft

1185-1396 2. Bulgarisches Reich

1396-1878 Bulgarien unter der Herrschaft des Osmanischen Reiches

1876 "Aprilaufstand" als erster organisierter Versuch, Bulgarien aus der osmanischen Herrschaft zu lösen

1877/78 Bulgarien wird im russisch-türkischen Krieg vom osmanischen "Joch" befreit

03.03.1878 Frieden von San Stefano

1878 Berliner Konferenz; Nordbulgarien mit Sofia wird tributpflichtiges Fürstentum, Südbulgarien (Süd-Rumelien) bleibt osmanische Provinz

1879 erste demokratische Verfassung

1885 Vereinigung Süd-Rumeliens mit dem Fürstentum Bulgarien

1908 Bulgarien wird unabhängiges Zarenreich

1912 Bulgarien, Serbien, Griechenland und Montenegro schließen sich zum Balkanbund zusammen

1912/13 Im ersten Balkankrieg wird die Türkei hauptsächlich durch Bulgaren auf Konstantinopel zurückgedrängt, Bulgarien verliert im 2. Balkankrieg Adrianopel an die Türkei, Westthrakien an Griechenland, den Großteil Mazedoniens an Serbien und die Süddobrudscha an Rumänien

1913 "Frieden von Bukarest", Bulgarien verliert die zuvor gewonnen Gebiete

1915-1918 Teilnahme am 1. Weltkrieg auf Seiten der Mittelmächte

1919 Frieden von Neuilly: Verlust von Ostthrakien an Griechenland und von Strumica an Serbien

1919-1923 Regierung der Bauernpartei, Präsident Stamboliski (1923 ermordet)

1935 Zar Boris III. tritt an die Spitze einer autoritären Regierung

1940 Rückgewinnung der Süddobrudscha (2. Wiener Schiedsspruch)

1941 Kriegseintritt Bulgariens an der Seite der Achsenmächte gegen Jugoslawien und Griechenland und Besetzung Thrakiens und Mazedoniens, im Dezember Kriegserklärung an Großbritannien und die USA, kein Kriegseintritt gegen die UdSSR

1943 Tod Zar Boris III., Bildung eines Regentschaftsrats (für den minderjährigen Zar Simeon II.)

05.09.1944 Kriegserklärung der UdSSR an Bulgarien und Einmarsch sowjetischer Truppen

09.09.1944 Umsturz und Machtübernahme durch die "Vaterländische Front", Georgi Dimitrov wird Regierungschef

1946 Nach dem 2. Weltkrieg gerät Bulgarien unter sowjetische Herrschaft und wird eine Volksrepublik

1947 Friedensvertrag von Paris bestätigt Grenzen von 1940

1954 Todor Schivkov wird 1. Sekretär der Bulgarischen Kommunistischen Partei (BKP)

1971 Neue bulgarische Verfassung nach dem Vorbild der UdSSR, Todor Schivkov wird auch Vorsitzender des Staatsrates

10.11.1989 Sturz Todor Schivkovs; Beginn eines Demokratisierungsprozesses

03.02.1990 Wahl Andrej Lukanovs (BKP/BSP) zum Ministerpräsidenten

03.04.1990 Wahl Petar Mladenovs (BKP/BSP) zum Präsidenten der Republik

10./17.06.1990 Wahlen zur Großen Volksversammlung, an denen außer BSP (früher BKP) und Bauernpartei als stärkste Oppositionsgruppe die SDS und über 40 kleine Parteien teilnehmen. Die Opposition erhält 184 Sitze, die BSP 210 (von 400 Sitzen)

01.08.1990 Wahl des Oppositionsführers Schelju Schelev (SDS) zum Staatspräsidenten

19.12.1990 Bildung der Regierung Dimitar Popov (unabhängig)

17.07.1991 Verabschiedung einer neuen Verfassung

13.10.1991 Parlamentswahlen, Bildung einer SDS-Regierung durch Filip Dimitrov

12./19.01.1992 Wiederwahl von Schelju Schelev zum Staatspräsidenten

30.12.1992 Bildung der Regierung Ljuben Berov (unabhängig)

02.09.1994 Rücktritt des Ministerpräsidenten Berov

17.10.1994 Auflösung des Parlaments, geschäftsführende Regierung unter Reneta Indschova

18.12.1994 Wahlsieg der BSP-Koalition mit 43,5 % der Stimmen und absoluter Mehrheit der Sitze in der Volksversammlung (125 von 240)

25./26.01.1995 Parlament wählt Shan Videnov (BSP) zum Ministerpräsidenten

1996 Schwere Wirtschaftskrise (Hyperinflation, Bankenzusammenbrüche), "Hungerwinter" (1996 / 97)

25.05.-16.06.1996 Simeon II. besucht zum ersten Mal seit Ende des 2. Weltkriegs Bulgarien

27.10./03.11.1996 Wahl Petar Stojanovs (SDS) zum Präsidenten der Republik

21.12.1996 Rücktrittserklärung Shan Videnov als Parteivorsitzender der BSP und Ministerpräsident

19.01./22.01.1997 Amtsantritt von Petar Stojanov als Staatspräsident

12.02.1997 Geschäftsführende Regierung unter Ministerpräsident Stefan Sofijanski (SDS)

17.02.1997 Antrag Bulgariens auf Vollmitgliedschaft in der NATO

19.04.1997 Wahlen zur 38. Volksversammlung, Sieger: ODS

21.05.1997 Wahl von Ivan Kostov zum Ministerpräsidenten (SDS/ODS)

01.07.1997 Einführung des Währungsrates

05.09.1998 Unterzeichnung eines 3-Jahresabkommens mit dem Interantionalen Währungsfonds

10.12.1998 Abschaffung der Todesstrafe

01.01.1999 Territoriale Neugliederung (28 Verwaltungsgebiete)

16./23.10.1999 Kommunalwahlen

10.12.1999 Der Europäische Rat beschließt in Helsinki die Aufnahme von EUBeitrittsverhandlungen mit Bulgarien

01.12.2000 EU-Ratsbeschluss zur Aufhebung der Visapflicht für bulgarische Staatsangehörige

01./15.03.2001 Volkszählung

06.04.2001 Gründung der NDSV als politische Bewegung

10.04.2001 EU-Ratsbeschluss zur Aufhebung Visapflicht für Kurzreisen bulgarischer Staatsbürger tritt in Kraft

17.06.2001 Wahlen zur 39. Volksversammlung

24.07.2001 Wahl des ehem. Zaren Simeon II. von Sachsen-Coburg-Gotha zum Ministerpräsidenten. Bildung einer Koalitionsregierung aus NDSV und DPS

11./18.11.2001 Präsidentschaftswahlen; Sieger: Georgi Parvanov

06.04.2002 Umwandlung der NDSV in eine politische Partei

21.11.2002 Einladung zum NATO-Beitritt

12./13.12.2002 Der Europäische Rat bestätigt in Kopenhagen das Ziel, Bulgarien 2007 in die EU aufzunehmen

26.03.2003 Zeichnung des NATO-Beitrittsprotokolls

29.03.2004 NATO-Beitritt

2007 1.01.2007 EU-Beitritt

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Montag, 28. Januar 2008

Politik Bulgariens

Politik BulgarienBulgarien ist nach der Verfassung von 1991 eine Republik mit parlamentarischer Regierungsform (Einkammer-System), ein Einheitsstaat mit örtlicher Selbstverwaltung und ein Rechtsstaat mit Gewaltenteilung. Die Volksversammlung übt die Gesetzgebungsgewalt und die parlamentarische Kontrolle aus.

Seit dem 22.01.2002 ist Präsident Georgi Parvanov für 5 Jahre gewähltes bulgarisches Staatsoberhaupt. Er wurde in einer Stichwahl am 29.10.2006 für weitere 5 Jahre gewählt.

Bulgarien ist ein Zentralstaat. Es existieren 28 Verwaltungsgebiete, die durch staatlich ernannte Gouverneure geleitet werden, sowie 5.312 Gemeinden (Direktwahl der Bürgermeister), finanziell von der Zentralregierung abhängig.

Die politische Lage ist stabil, nicht zuletzt auch dank einer reformorientierten Wirtschaftspolitik. Laut Wahl- und Regierungsprogramm der NDSV soll sich Bulgarien mittels eines umfassenden wirtschaftlichen Reformprogramms zu einem modernen europäischen Land mit hohem Lebensstandard entwickeln. Angestrebt wird ein hohes Wirtschaftswachstum bei gleichzeitiger Wahrung der makroökonomischen Stabilität. Der Transformationsprozess bringt hohe soziale Lasten für die Bevölkerung mit sich. Zentrale Reformvorhaben betreffen das Justizwesen und die Verwaltung.

Es bestehen Mitgliedschaften in folgenden internationalen Organisationen:
- Vereinte Nationen (VN) und deren Unterorganisationen, Internationaler Währungsfond (IWF), Europarat
- Welthandelsorganisation (WTO)
- NATO
- mit der Europäischen Union (EU) assoziiert, Beitrittsjahr: 2007

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Donnerstag, 24. Januar 2008

Tourismus Bulgariens

Tourismus BulgarienGenerell kann man sagen, dass ein Urlaub in Bulgarien keiner besonderen Vorbereitungen bedarf. Es sind keine speziellen Impfungen notwendig, die Steckdosen weichen nicht von der deutschen Norm ab. Handys funktionieren auch hier, so dass man stets erreichbar ist. In den großen Touristikzentren und Hotels wird in der Regel neben Bulgarisch auch Englisch und Deutsch gesprochen. Es gibt vermehrt Geldautomaten, an denen mit der EC-Karte Geldbeträge von max. 200,- Lewa pro Tag abgehoben werden können. Die nationalen Führerscheine behalten ihre Geltung.

Dennoch gilt es einige Aspekte zu beachten - "fremde Länder, fremde Sitten".

Sofern Bulgarien im Rahmen einer Pauschalreise besucht wird, dürfte das Risiko, Opfer einer Straftat zu werden, nicht wesentlich größer sein als in anderen europäischen Urlaubsregionen. Allgemein wird vom Geldumtausch in Wechselstuben abgeraten, da Touristen einerseits aufgrund der häufig nur in bulgarischer Sprache ausgehängten Geschäftsbedingungen und andererseits aufgrund von unlauteren Praktiken in manchen Wechselstuben häufig erheblich weniger Geld erhalten, als sie erwarten. Auch ist es in diesem Zusammenhang bereits des Öfteren zu Gewaltanwendungen seitens der Wechselstubenbetreiber gegen sich beschwerende Touristen gekommen. Daher eignen sich zum Geldtausch eher Geschäftsbanken. 1 Euro entspricht ca. 2 Lewa.
Es ist auch in Bulgarien üblich, in Bars und Restaurants Trinkgeld zu geben. Dieses sollte ca. 5-10% der Gesamtsumme betragen.

Individualtouristen oder Transitreisende, die mit eigenem Pkw nach Bulgarien fahren, werden darauf hingewiesen, dass Kfz-Diebstähle häufig vorkommen. Gerade neuwertige Pkw aus westeuropäischer Produktion und mit ausländischen Zulassungskennzeichen sind bevorzugte Ziele von Diebstählen. In diesem Zusammenhang und wegen der schlechten Straßenverhältnisse wird von Fahrten bei Dunkelheit und vom Übernachten im Auto am Straßenrand nachdrücklich abgeraten. Das Auswärtige Amt weist darauf hin, dass im Falle des Diebstahls eines vorübergehend nach Bulgarien eingeführten Kfz sowohl der Einfuhrzoll als auch die Mehrwertsteuer für das betreffende Fahrzeug an die zuständigen bulgarischen Behörden entrichtet werden müssen. Die zu zahlenden Beträge liegen zwischen 1.000,- und 10.000,- Euro. Gegen Abgabe einer schriftlichen Erklärung, dass der betroffene Reisende keine Geldmittel oder sonstiges Vermögen in Bulgarien hat, ist jedoch die Ausreise ohne Zahlung möglich. Die Zahlungsverpflichtung an sich bleibt allerdings bestehen. Dies kann, sofern der geforderte Betrag nach der Ausreise nicht bezahlt wird, bei einer erneuten Einreise zu einer Nachzahlungsforderung, die gegebenenfalls mit einem Ausreiseverbot verbunden ist, führen.

Es gibt aber Versicherungen, welche die Nachzahlung von Einfuhrzoll und Mehrwertsteuer bei Diebstahl abdeckt. Seit dem 01.01.2004 besteht unter bestimmten Voraussetzungen die Möglichkeit, dass sowohl Einfuhrzoll als auch die Mehrwertsteuer auf Antrag erlassen bzw. erstattet werden. Das hierfür zu beachtende Verfahren kann jedoch im Einzelfall mit größerem Zeitaufwand verbunden sein.

Seit dem EU Beitritt kann mit einem gültigen Personalausweis eingereist werden. Kinder unter 16 Jahren dürfen nur noch mit Kinderausweis mit Lichtbild oder mit Reisepass einreisen; die Eintragung der Kinder in den Pass der Eltern ist nicht ausreichend. Ausweise, Reisepässe und Kinderausweise müssen bei Einreise noch mindestens sechs Monate gültig sein.

Deutsche Staatsangehörige benötigen für Aufenthalte in Bulgarien bis zu 90 Tagen innerhalb von 6 Monaten - gerechnet ab dem Zeitpunkt der ersten Einreise - kein Visum. Dies gilt jedoch nicht für Inhaber von Reisedokumenten für Ausländer - diese benötigen auch für Kurzaufenthalte ein Visum. Bei Überschreitung der erlaubten Aufenthaltsdauer droht eine Geldstrafe in Höhe von BGL 500,- bis 5.000,-. Seit dem 01.12.2001 müssen Ausländer und Staatenlose bei der Einreise den Nachweis erbringen, dass sie über einen in Bulgarien gültigen Krankenversicherungsschutz verfügen. Dieses gilt auch für Kurz- und Transitreisen. Ausländer sind verpflichtet, sich innerhalb von 48 Stunden nach Einreise bei der für ihren Aufenthaltsort zuständigen Ausländerbehörde oder Polizeidienststelle anzumelden; bei Hotelaufenthalten übernimmt das Hotel die Anmeldung. Bei Nichtbeachtung droht eine Geldstrafe in Höhe von 200,- bis 2.000,- BGL.

Bei der Durchreise durch Bulgarien ist bezüglich der Zahlung von Geldstrafen folgendes zu beachten: Nach Auskunft des bulgarischen Innenministeriums sind Verkehrspolizisten verpflichtet, reflektierende Schutzwesten und einen Dienstausweis mit Lichtbild, Name und Einheit zu tragen. Geldstrafen, die wegen Verstößen gegen die Straßenverkehrsordnung verhängt werden, sind grundsätzlich nie direkt an die kontrollierenden Verkehrspolizisten zu zahlen. Bei einfachen Verstößen gegen die bulgarische Straßenverkehrsordnung wird ein entsprechender Vermerk im Pass des Verkehrsteilnehmers angebracht. Die Geldstrafe wird dann an der Grenzübergangsstelle bei der Ausreise aus Bulgarien gezahlt. Bei Verstößen, die zusätzliche Verfahrenshandlungen erfordern (wie z.B. Alkoholgenuss, verschuldeter Verkehrsunfall u.a.), wird der Fahrer zum Bereitschaftsdiensthabenden in der zuständigen Regionaldirektion für Innere Angelegenheiten gebracht, wo die Geldstrafe bei einer BNB- oder DSK-Bank-Niederlassung eingezahlt wird. Wenn der Verkehrsverstoß außerhalb der regulären Dienstzeit verübt wurde, so wird die Geldstrafe von dem Diensthabenden Polizeibeamten entgegengenommen, der eine Quittung über den gezahlten Betrag ausstellt.

Die medizinische Versorgung ist nicht mit der in Deutschland vergleichbar. Zwar kann die Ausbildung der Ärzte an den großen Krankenhäusern insgesamt als gut bezeichnet werden, es fehlt jedoch an moderner medizinischer Ausstattung. Viele der in Deutschland gängigen Medikamente sind in bulgarischen Apotheken erhältlich; dennoch sollten z.B. Personen, die auf regelmäßige Einnahme von Medikamenten angewiesen sind, diese mitbringen. Ausländische Patienten haben in der Regel die Kosten für eine ärztliche Behandlung vor Ort in bar zu bezahlen. Es besteht (noch) kein Sozialversicherungsabkommen mit Bulgarien.

Die Ein- bzw. Ausfuhr von ausländischen Devisen und Landeswährung bis zu einem Betrag / Wert von 8.000,- Leva ist frei. Summen von über 8.000,- Leva und bis 25.000,- Leva sind bei der Ein- bzw. Ausfuhr gegenüber den bulgarischen Zollbehörden zu deklarieren. Der Export eines Betrages im Gegenwert von mehr als 25.000,- Leva ist grundsätzlich frei; hierbei ist zwischen folgenden Fällen zu unterscheiden: - wenn vorher keine oder eine geringere Summe eingeführt worden sind, ist der (Differenz-) Betrag sowie dessen Herkunft beim Zollamt anzumelden und eine Bestätigung der zuständigen Steuerbehörde vorzulegen, dass keine offenen Schulden gegenüber dem bulgarischen Staat bestehen. - wenn vorher im gleichen Wert Geldmittel eingeführt und angemeldet worden sind, genügt für die Ausfuhr die Anmeldung des Betrages und der Art der Geldmittel beim Zollamt. Grundsätzlich ist die Ein- und Ausfuhr von Devisen durch Postsendungen verboten, es sei denn, dass der Inhalt der Postsendung vorher angemeldet wird. Bei Nichtbeachtung der Deklarationspflichten wird der gesamte im- oder exportierte Devisen- oder Levabetrag entschädigungslos zu Gunsten des bulgarischen Staates eingezogen. Außerdem werden Geldbußen zwischen 1.000,- und 3.000,- Leva für natürliche Personen und zwischen 2.000,- und 6.000,- Leva für juristische Personen verhängt.

Die in Bulgarien herrschende Osteuropäische Zeit ist 1 Stunden nach der Zentraleuropäischen Zeit (MEZ +1). In Bulgarien gibt es auch die Umstellung von Sommer- auf Winterzeit, so dass der zeitliche Abstand von 1 Stunde stetig erhalten bleibt.

Die bulgarischen Ämter haben Montags bis Freitags zwischen 9.00 - 17.30 Uhr geöffnet, die Banken zwischen 9.00 - 16.00 Uhr. Die üblichen Geschäftsöffnungszeiten sind zwischen 10.00 - 20.00 Uhr sowie am Samstag Vormittag.

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Sonntag, 20. Januar 2008

Wirtschaft und Ökonomie Bulgariens

Wirtschaft BulgarienZwischen 1991 und 2002 war Deutschland größter ausländischer Investor in Bulgarien, u.a. aufgrund der zunehmenden politischen und wirtschaftlichen Stabilität des Landes, der relativ niedrigen Lohnkosten trotz eines hohen Ausbildungsniveaus, der geographisch günstigen Lage sowie der günstigen Steuerregelungen.

Ungefähr ein Drittel der Fläche Bulgariens ist bewaldet. Ein Teil der landwirtschaftlich nutzbaren Flächen wird für den Wein- und Tabakanbau genutzt. Bulgarien ist einer der größten Exporteure von ökologisch angebauten Heilkräutern in Europa. Ein wichtiges Exportprodukt ist Rosenöl als ein wichtiger Rohstoff in der Parfümherstellung. Um 1 Liter Rosenöl zu erhalten, müssen ca. 3.000 kg Rosenblüten verarbeitet werden.

Darüber hinaus ist Bulgarien seit dem Jahre 2000 ein von deutschen Touristen wiederentdecktes Urlaubsziel, da es von den Ferienregionen an der Schwarzmeer-Küste über den Winter- bis hin zum Wandertourismus alles bieten kann. Die wichtigsten Wirtschaftszweige Bulgariens sind: Chemische Industrie, Nahrungsmittel und Nahrungsmittelverarbeitung, Tabakindustrie, Metallindustrie, Maschinenbau, Textilindustrie, Glas- und Porzellanindustrie, Kohleförderung, Stahlproduktion, Energiewirtschaft und nicht zuletzt der Tourismus.

Das Interesse der Wissenschaftler, Künstler und Kultureinrichtungen sowie nahezu aller anderen Wirtschaftszweige an Kooperationsprojekten mit Deutschland ist traditionell groß. 2002 war das bulgarische Erfolgsjahr, Bulgarien konnte die Früchte einer mehrjährigen Stabilitätspolitik ernten: - am 9. Oktober die Anerkennung als funktionierende Marktwirtschaft - am 21. November die Einladung des Prager Gipfels zum NATO-Beitritt und dann - am 13. Dezember die Festlegung des Zieldatums 2007 für den bulgarischen EU-Beitritt durch den Kopenhagener Gipfel.

Der jüngste EU-Fortschrittsbericht (Stand: 5. November 2003) bekräftigt erneut, dass Bulgariens Wirtschaft in naher Zukunft dem Wettbewerbsdruck und den Marktkräften der Union gewachsen sein wird. Dabei stand Bulgarien noch im Winter 1995 / 96 buchstäblich am Abgrund. Die schwere Wirtschafts- und Bankenkrise dieses "Hungerwinters" folgte einer jahrelangen Ausplünderung des Staats durch seine "gewendeten" Eliten, deren Einfluß immer noch spürbar ist und deren Verquickung mit der organisierten Kriminalität häufig vermutet wird. Ein attraktiver Standort für Unternehmen ist im Entstehen begriffen. Dies beinhaltet einfache und attraktive Steuerregelungen (max. Körperschaftssteuer 23,5% - 5 Jahre Befreiung in best. Regionen mit hoher Arbeitslosigkeit – Haushaltsentwurf 2004 sieht Senkung auf 19% vor), einheitlicher MwSt-Satz: 20% (Tourismus: 7%), Entbürokratisierung und Privatisierung sowie Verkleinerung des öffentlichen Dienstes.

Die Deregulierung des Marktzugangs wird weiter fortgesetzt. Die Anpassung der Gesetzgebung an das EU-Recht ist in fast allen Bereichen abgeschlossen. Nach einem etwas schwächeren Jahr 2003 wird das Wachstum der Binnenwirtschaft in den Folgejahren als sehr positiv bewertet. Trotz des schlechten wirtschaftlichen Umfelds in Ost-Europa verzeichnet Bulgarien ein solides Wirtschaftswachstum
(mehr zum Thema Bausparen). Die staatlich festgesetzten Preise wirken sich positiv auf die Inflationsrate aus. Die straffe Fiskalpolitik und die gekräftigte Konjunktur ermöglichen niedrige Budgetdifizite. Hauptanteil an der Wirtschaftsstruktur hat der Dienstleistungssektor, die Industrie sowie die Landwirtschaft.

Die Privatisierung größerer Unternehmen ist angelaufen, die Privatisierung auf dem Bankensektor nahezu abgeschlossen. Es existiert ein stabiles Rechtssystem mit wirtschaftlich orientierte Rechtsprechung. Im Investitions-, Handels- und Privatisierungsrecht sind Ausländer Inländern gleichgestellt (mehr zum Thema Leasing). In Bulgarien gibt es diverse Unternehmensformen, etwa mit der deutschen AG oder GmbH vergleichbare Formen. Firmenbeteiligungen sind bis zu 100% möglich, sowohl durch Geld- als auch durch Sacheinlagen. Der durchschnittliche Monatsnettolohn beträgt ca. 195 Lew, der gesetzlich vorgeschriebene Mindestlohn liegt bei 100 Lew. Ein Lew entspricht, genau wie eine D-Mark, etwa 1,9583 Euro. Seit Anfang 1989 besteht mit der Bundesrepublik Deutschland ein Doppelbesteuerungsabkommen.

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Donnerstag, 17. Januar 2008

Bulgarien allgemein

Alles über BulgarienDie Republik Bulgarien befindet sich im östlichen Teil der Balkanhalbinsel. Im Osten grenzt sie an das Schwarze Meer, im Norden an Rumänien, im Süden an die Türkei und Griechenland und im Westen an Jugoslawien. Das Staatsgebiet Bulgariens umfasst gut 110.000 qkm, dort leben ca. 8 Millionen Einwohner (ca. 71 Einwohner / qkm). Bulgarien ist einer der ältesten Staaten Europas.

Es herrscht gemäßigtes kontinentales Klima. In Süd-Bulgarien findet man angenehmes Mittelmeerklima wogegen das Klima in West-Bulgarien dem mitteleuropäischen ähnelt. Herbst und Winter sind an der Schwarzmeerküste sehr mild. Von November bis April gibt es auf den Bergen Schnee. Reisen nach Bulgarien sind auf dem Luft- (internationale Flughäfen in Sofia, Plovdiv, Varna und Burgas), dem See- (insbesondere über die Schwarzmeerhäfen Varna und Burgas) sowie auf dem Landweg möglich. Bulgarien liegt geografisch in einer strategisch günstigen Position, es gibt zahlreiche Hauptstraßen, Eisenbahnen, Flughäfen und Reisemöglichkeiten auf dem Wasserweg nach Europa, Asien und den mittleren Osten.

Die Hauptstadt Sofia gehört zu den ältesten Städten Europas. Als 1879 russische Truppen das Land von einem halben Jahrtausend türkischer Besatzung erlösten und Sofia Hauptstadt des befreiten Bulgarien wurde, lebten nur knapp über 10.000 Menschen hier. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts zählte die Stadt ca. 100.000 Einwohner, 1934 waren es bereits gut 300.000. In dieser Ära entstanden auch die meisten Prunkbauten. Wahrzeichen Sofias ist die Alexander Newski-Gedächtniskathedrale. Der Schutzheilige der russischen Befreier war bei den Bulgaren so beliebt, dass der Bau der Kirche ausschließlich aus Spenden finanziert werden konnte. Auch das Denkmal Zar Alexanders II. erinnert an den russisch-türkischen Krieg. Neben der malerischen Schwarzmeer-Küste und der wunderschönen Berglandschaft ist Bulgarien außerdem bekannt für sein "Tal der Rosen". Die Rosenölproduktion ist ein wertvoller Bestandteil für die Weltparfümindustrie und für das Land selbst.

Heute leben mehr als 1,2 Millionen Menschen in Sofia. Das schnelle Wachstum war auch eine Folge der kommunistischen Industrialisierungspolitik, immer mehr Bauern zogen in die Hauptstadt. In viele Wohnhäuser wurde kaum investiert. Schuld daran ist eine bulgarische Besonderheit: Die Bewohner mussten ihre Wohnung vom Staat kaufen - eine in sozialistischen Staaten sonst eher unübliche Form des Eigentums. Nicht zuletzt aufgrund dieser Tatsache befindet sich Bulgarien z.Zt. in den Anfängen eines wahren Immobilienbooms. Im Jahre 2003 gab es Steigerungsraten in Höhe von 100% bei Immobilienwerten, im Januar 2004 waren es allein bereits ca. 10%.

In Bulgarien verhält sich die non-verbale Beantwortung einer Frage genau gegenteilig zu den mittel-europäischen Gepflogenheiten. Seine Zustimmung (also "Ja") zeigt man durch ein Schütteln des Kopfes. "Nein" hingegen signalisiert man durch ein zweimaliges Nicken mit dem Kopf. Das gleichzeitige Aussprechen von "tsk" bedeutet Missfallen. Den Bulgaren ist aber wohl bewusst, dass sie mit ihren Gesten in der Minderheit sind und deshalb stellen Sie sich in der Regel Gewohnheiten der Nicht-Bulgaren ein.

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